UPDATE ORGA TEAM

Am Donnerstag den 6. Juni, traf sich die Stolpersteininitiative zu einem Routine-Treff im IG Metall, bei dem auch das Orga Team, eher gesagt nur ein Viertel des Teams, mit von der Partie war. Zwischen fröhlichem Hallo und Händedruck wurde dann auch schon, kaum angekommen, hitzig über den kürzlich erschienenen Zeitungsartikel über die Stolpersteinverlegung diskutiert. Zwei Tage zuvor, am Dienstag, hatte ein Pressegespräch zu diesem Anlass stattgefunden. Der Artikel sei eigentlich sehr gut, so viele Stolpersteinler, allerdings entdeckte man bei genauerem Hinsehen kleine Fehlerchen und unpassende Formulierungen. So war zum Beispiel der Name der Pappenheimer falsch geschrieben. Im Artikel hießen sie „die Pappenheimers“, was falsch ist, da die Familie im Plural „die Pappenheimer“ heißt. Die größte Diskussion entstand aber dadurch, dass im Artikel der Konflikt zwischen der Stadt und der Initiative aus früheren Jahren hervorgehoben wurde. Die Stadt habe erst nach langem Zögern der Unterstützung der Stolpersteininitiative zugestimmt. Einige Stompersteinler fanden diese Hervorhebung im Zusammenhang mit der Bedeutung des Artikel sehr unpassend, andere fanden es richtig, dass der Stadt damit klargemacht wird, dass die Stolpersteinler ihre Aktion so wie sie es wollen durchzusetzen wissen. So wurde weiter diskutiert, und über Umwege gelangte die Unterhaltung zu Zwangsarbeitern im Nazi-Regime. Sie erzählten sich von einem Mann, der unter sich Zwangsarbeiter hatte, dieses aber, nachdem es rausgekommen war, gekonnt leugnete und sogar vermeintliche Gegenbeispiele brachte. Ungeheuerlich, meinten die Stolpersteinler und dazu gab Peter Maile entrüstet, dass mit dieser Aussage „Geschichte verfälscht“ worden sei. Der Austausch der 13 anwesenden Stolpersteinlern stieß an viele kleine Geschichten und Details, die mehr oder weniger mit der Stolpersteinaktion zu tun haben. So erzählte Peter Maile, dass „[man im Stadtarchiv immer durch Zufall auf interessante Infos stoße]“. Bruno Steimle erzähle von Zeitungsartikeln aus dem Aalener Raum während des Nazi-Regimes, in denen die Propaganda der Nazis erschreckend stark und echt deutlich wurde. Er erzähle auch von einer Ehrung, bei der die Nazis mit großer Feier Kriegsverbrecher ehrte. Unfassbar, befanden alle. Und das Verbrechen sei da gewesen, um in Deutschland „den Frieden zu sichern“. Über das und vieles mehr tauschten sich die Stolpersteinler in der ersten viertel Stunde des zweistündigen Treffens aus; bis Volker Wieland auf den Tisch klopfte und das Gespräch auf die Stolpersteine und die Verlegung lenkte. Bruno Steimle bestätigte noch einmal den musikalischen Beitrag des LKs Musik vom SG. Auch das Programm sei soweit fast geklärt. Die Musik in Fachsenfeld betreffend meldete Gerold Wenzel, dass er vom Musikverein Fachsenfeld noch keine offizielle Bestätigung bekommen habe. Er versprach noch einmal nachzuhaken. Zudem wurde angesprochen, dass sich unbedingt um den Veranstaltungskalender der Stadt Aalen gekümmert werden muss, da die Stolpersteinverlegung dort noch nicht aufgeführt ist. Fred Ludwig erklärte sich bereit die Stadt Aalen darauf hinzuweisen und den Eintrag zu veranlassen. Walter Dombacher schlug dann vor einen internen Zeitplan mit genauen Zeitangaben für alle Beteiligte zusammenzustellen. Mit der Zustimmung aller mache man sich an die Arbeit. Dabei wurde wieder klar, wie eng getaktet die Verlegung am 3. Juli sein wird. So bleibt den einzelnen Stadtvertretern, die an den einzelnen Stationen eine Rede halten werden, nur 5 min. Die gleiche Zeit steht den Verantwortlichen Stolpersteinlern, für Norbert Tugendhat Peter Maile, für Karl Schiele Bruno Steimle, für Karolina Fürst Gerold Wenzel und für die Familie Pappenheimer Walter Dombacher, zur Verfügung. Die Schülerbeiträge unserer Klasse, für Norbert Tugendhat Jenny, für Karl Schiele David und für Siegfried Pappenheimer Michelle und Helena, wurden in einen Rahmen von 3 min gelegt. Auch für das Ablegen von Blumen und Kerzen durch unsere Klasse wurde Zeit eingeplant. Zusätzlich wird es noch Zeit für Musik, Technische Infos, eventuelle Beiträge von Zeitzeugen, Nachkommen, jüdischen Gemeinden, Verwandten und anderen involvierten Personen, und sonstige Zeit, die verstreicht, brauchen. Somit war der Zeitplan vollständig. Walter Dombacher erklärte sich dazu bereit den Plan abzutippen und an alle Teilnehmende zu verschicken. Peter Maile ließ noch einen „weniger ernst gemeinten“ Ratschlag hören. Er schlug vor, dass jeder zur Sicherheit eine Warnweste anziehen sollte, falls Herr Schurig, der für die Regelung des Verkehrs verantwortlich sein wird, „versagen“ (weniger ernst gemeint!) sollte. Dieser Vorschlag beruhte darauf, dass bei der letzten Verlegung Fred Ludwigs Frau von einem Auto leicht angefahren wurde (sie verletze sich nicht, es war lediglich ein unangenehmer Stoß). Gleich darauf wurde auch die Kleiderordnung kurz angesprochen. Wie schon klar war betonte man trotzdem noch einmal, dass man sich angemessen kleiden sollte, also nicht zu freizügig und keine Jogginghosen! Fleißig wurde dann diskutiert, welche Krawatte man anziehen sollte und Gerold Wenzel ließ begeistert „Oh ja, a Fliege mach i noa“ hören. So war das offizielle Treffen beendet. Zum Schluss erzählte Gerold Wenzel noch eine kurze Anekdote über eine 900 Jahre alte Goldmünze, die über die Lange Zeit hinweg von vielen unterschiedlichen Leuten geprägt wurde. Hier wurde ein neues Wappen hinzugefügt und da ein neues Wort. Es sei unwahrscheinlich, dass es eine solche Münze in dieser Form auf der Welt noch einmal geben soll. Danach verabschiedeten sich alle und verabredeten sich auf ein letztes Treffen vor der Verlegung am 27. Juni um kleine, letzte Fragen zu klären. Ob das Orga-Team dort dabei sein wird, ist noch fraglich, doch eins ist sicher: wir freuen uns schon alle auf den großen Höhepunkt der langen Arbeit; die Verlegung am 3. Juli 2019.

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